Aktuell – 22.10.2015

FDP-Politiker setzt Medien unter Druck

Christoph Buser, prominenter FDP-Politiker in Baselland und Direktor der Wirtschaftskammer BL, geht "mit juristischen und wirtschaftlichen Mitteln gegen Medienhäuser vor." Das schreibt die Tageswoche in Basel. Involviert in die Kampagne ist auch der Anwalt der Basler Zeitung.

Gemäss Tageswoche liess sein Kampagnenleiter eine Anzeigenkampagne in der "bz basel" streichen, weil er deren Berichterstattung als "ruf- und geschäftsschädigend" bewertet hatte. Die Chefredaktion der "bz basel" bestätigte den Anzeigenstopp.
Hintergrund ist, dass verschiedene regionale Medien "über fragliche Deals und mutmasslich frisierte Abrechnungen im Umfeld der Baselbieter Wirtschaftskammer" (Tageswoche) berichtet hatten.
FDP-Mann Buser und sein Umfeld machen aber auch Druck auf andere Medien: So sind gegen das SRF-Regionaljournal von dieser Seite gleich zwei Beschwerden eingereicht worden.
Zuerst hatte die Buser-Lobby vor allem die "Schweiz am Sonntag" und deren Redaktor Christian Mensch im Visier. Wegen seiner Berichte zum gleichen Thema hatte Buser direkt beim Verleger der AZ Medien interveniert – wenn auch ohne Erfolg. (siehe edito.ch).
Edito.ch hatte auch bereits berichtet, wie der Anwalt der Wirtschaftskammer BL in der Basler Zeitung mit einem Rundumschlag quasi alle Basler Medien (ausser der BaZ) als linke Verschwörung abgekanzelt hatte. Brisant ist: Der Anwalt der Wirtschaftskammer ist FDP-Parteifreund Martin Wagner, der auch Anwalt der Basler Zeitung ist.
Christoph Buser ist übrigens am letzten Wochenende mit seinen Kandidaturen nach einer aufwändigen Kampagne klar gescheitert.

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