Aktuell – 02.02.2016

BaZ verharmlost Rechtsextreme

Auf Flüchtlinge schiessen – eigentlich keine Meldung wert, ist in der BaZ zu lesen. Von Philipp Cueni

"Wenn Journalisten zu Empörungsventilatoren werden." Die BaZ publiziert in ihrer heutigen Ausgabe einen Text des Journalisten Burkhard Müller-Ullrich. Die Journalisten würden "das Selbstverständliche skandalisieren", sagt Müller-Ullrich. Zum Beispiel dies: "Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry hat gerade gefordert, die Landesgrenzen zu sichern, notfalls mit Waffengewalt. Die Banalität dieses Satzes ist eigentlich keine Meldung wert, da jedes Land der Welt seine Grenzen von bewaffneten Kräften schützen lässt – sogar der Vatikan." Das Schweizer Radio habe "gestammelt vor Entsetzen". "Banalität", falsches Entsetzen? Müller-Ullrich unterschlägt, dass die AfD-Vorsitzende auch auf Flüchtlinge schiessen lassen will (ausser auf Kinder!). Falls dies die BaZ für eine Skandalisierung hält, sollte sie vielleicht den Tages-Anzeiger vom gleichen Tag konsultieren: Dort ist zu lesen, dass sich die AfD ("eine nationalistische, rechtspopulistische Partei mit rassistischen Untertönen", so Dominique Eigenmann im Tagi) sogar selbst vom Schiessbefehl distanziert. Das Innenministerium (unter CDU-Führung) hatte den Einsatz von Schusswaffen in einer solchen Situation für "rechtswidrig" bezeichnet. Aber eben, diese Banalität war der BaZ keine Meldung wert.

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