Aktuell – 14.06.2019

Hier könnte der Artikel einer Frau stehen

Über die Situation der Frauen in der Schweiz:

Wirtschaft

  • Frauen sind in allen relevanten Entscheidungsgremien (Verwaltungsräte, Geschäftsleitungen) untervertreten.
  • Gemäss Lohnstrukturerhebung des Bundes verdienen Frauen im Durchschnitt 18.3 Prozent bzw. 1455 CHF weniger Lohn pro Jahr. 56 Prozent davon können durch objektive Faktoren wie berufliche Stellung, Dienstjahre oder Ausbildungsniveau erklärt werden. 44 Prozent des Lohnunterschieds bleiben aber trotzdem bestehen und enthalten eine potentielle Lohndiskriminierung aufgrund des Geschlechts. (Quelle: https://www.ebg.admin.ch/ebg/de/home/themen/arbeit/lohngleichheit/grundlagen/zahlen-und-fakten.html
  • 30,2 Prozent aller Frauen sind Vollzeit erwerbend. Die grosse Mehrheit, 74,5 Prozent arbeiten Teilzeit.

Mit Führungsaufgaben kann Teilzeitarbeit offenbar nur schwer kombiniert werden. Von den Personen mit Führungsaufgaben arbeiteten 2014 nur 20% teilzeitlich. (Bundesamt für Statistik, Februar 2016)

  • Laut dem Global Wealth Report der Credit Suisse arbeiten Frauen in der Regel in Sektoren mit geringerem Einkommen und arbeiten häufiger Teilzeit, was negative Auswirkungen auf den Vermögensaufbau und die Rente hat. Gleichzeitig sind Frauen immer noch armutsgefährdeter als Männer. Vor allem alleinerziehende Mütter gehören weltweit überproportional zu den ärmsten Teilen der Bevölkerung. Auch Geschiedene sind gefährdet.
  • Die Pink Tax ist auch in der Schweiz Realität. Obwohl Frauen weniger verdienen, zahlen sie für gewisse Dinge wie den Coiffeurbesuch oder diverse Hygiene- und Beautyprodukte deutlich mehr als Männer. Beispiele: https://www.annabelle.ch/leben/gesellschaft/pink-tax-wofür-frauen-mehr-bezahlen-41850
  • Die grundlegenden Hygieneprodukte Tampons und Binden sind in der Schweiz bisher Luxusgüter. Auf sie wird der volle Mehrwertsteuersatz erhoben – bei wesentlich unwichtigeren Produkten wie Schnittblumen, Streumittel für Tiere oder Kaviar hingegen der reduzierte Mehrwertsteuersatz. Hinzu kommt: Auch in der Schweiz ist die Monatsblutung häufig mit peinlichem Schweigen und Scham verbunden.

 

Politik

Frauenanteil in politischen Ämtern

  • Frauen sind in politischen Ämtern untervertreten. Im Nationalrat sind 32 Prozent Frauen, im Ständerat 15.2 Prozent. Auf kantonaler Ebene sieht es ähnlich aus: In den kantonalen Regierungen sind 24 Prozent Frauen, in den kantonalen Parlamenten sind es 27.9 Prozent.

 

Quelle: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/wirtschaftliche-soziale-situation-bevoelkerung/gleichstellung-frau-mann.html

 

Unbezahlte Hausarbeit

  • Noch immer liegt die Hauptverantwortung für Hausarbeit, Kinderbetreuung und -erziehung in den meisten Haushalten bei den Frauen. Diese Arbeit wird nicht bezahlt und in der Gesellschaft oft als nicht gleichwertig wie die Lohnarbeit angesehen.
  • In fast zwei Dritteln der Paarhaushalte wird die Hausarbeit hauptsächlich von der Frau erledigt. Nur bei rund 5 Prozent ist hauptsächlich der Mann zuständig.
  • In vier Fünfteln der Haushalte mit Kindern unter 13 bleibt hauptsächlich die Frau zuhause, wenn eines krank ist. Auch die Kinder zur Schule oder zu Freizeitaktivitäten zu bringen ist hauptsächlich Aufgabe der Mütter.
  • Im Jahr 2013 investierten die 15- bis 63-jährigen Frauen mehr Zeit in Haus- und Familienarbeit, als die Männer im Alter von 15 bis 64 Jahren. Bei den Frauen waren es 29.1 Stunden pro Woche, bei den Mänenrn 17.5 Stunden pro Woche.

Quelle: Bundesamt für Statistik

 

Häusliche Gewalt / Femizid in der Schweiz / Sexuelle Gewalt und Belästigung

  • 2016 waren 73% der 10‘040 von häuslicher Gewalt geschädigten Personen Frauen. Als häusliche Gewalt gelten unter anderem Tätlichkeiten und Vergewaltigungen.
  • Pro Monat werden durchschnittlich zwei Frauen durch häusliche Gewalt getötet.
  • Bei vollendeten Tötungsdelikten sind siebenmal mehr Frauen betroffen als Männer.
  • Viele Formen sexueller Belästigung sind weit verbreitet. 59 Prozent aller Frauen in der Schweiz wurden bereit unerwünscht berührt, umarmt oder geküsst.
  • Fast die Hälfte der Frauen ab 16 Jahren in der Schweiz kennt andere Frauen, die ungewollt sexuelle Handlungen erleben mussten.
  • 430’000 Frauen ab 16 Jahren mussten in der Schweiz bereits Geschlechtsverkehr gegen ihren eigenen Willen erleben.

 Quellen: Daten der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), Befragung sexuelle Gewalt an Frauen im Auftrag von Amnesty International Schweiz

 

Situation der Frauen weltweit

 

Regierungen und Reichtum weltweit

 

Gefahr Beschneidung

  • Die WHO geht davon aus, dass rund 100 bis 140 Millionen Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt mit den Folgen einer Beschneidung leben müssen.
  • Bis zum Jahr 2030 sind schätzungsweise 86 Millionen Mädchen dem Risiko der genitalen Verstümmelung ausgesetzt, wenn der Trend weiter geht. Genitale Verstümmelung geht einher mit einer stark  patriarchalisch geprägten Kultur.
  • Beschneidung passiert auch in der Schweiz: Terre des Femmes geht von 10’000 bis 13’000 betroffenen Mädchen und Frauen in der Schweiz aus. https://www.watson.ch/schweiz/international/744751580-7-fakten-zur-weiblichen-genitalverstuemmelung-in-der-schweiz-ja-bei-uns

 

Tabu Periode

  • Noch immer wird die Periode in vielen Ländern tabuisiert oder als etwas Schmutziges angesehen.
  • In anderen Ländern werden Mädchen und Frauen aufgrund der Periode von ihrer Bildung ferngehalten. Mit schlimmen Folgen: Viele machen keinen Schulabschluss, haben später kein eigenes Einkommen und laufen Gefahr, im Kindesalter verheiratet zu werden.

 

Quelle: https://www.presseportal.de/pm/18591/3951549

 

Religion

  • Alle Weltreligionen setzen Frauen enge Grenzen. Frauen sind von zahlreichen Leitungsämter oder religiösen Führungspositionen ausgeschlossen. Die Deutungsmacht von religiösen Texten und der damit verbundenen Praxis ist noch immer stark männlich geprägt.

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/geschlechterrollen-vom-misstrauen-der-religionen-gegenueber.886.de.html?dram:article_id=418411

 

Sicherheitsstandards

  • Frauen erleiden bei Autounfällen oft schwerere Verletzungen als Männer. Viele Unfallforscher führen dies auf den Fakt zurück, dass Sicherheitsmassnahmen wie Sicherhetisgurt oder Airbag auf die Körpergrösse und das Gewicht eines Mannes ausgerichtet wurde.

Quelle: https://www.zeit.de/mobilitaet/2016-03/verkehrssicherheit-autounfall-frau

 

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