Der Protest der entlassenen Mitarbeiter der eingestellten Westschweizer Tageszeitung «Le Matin» am 21. März 2019 in Lausanne.

Aktuell – 07.06.2019

Journalistenverband kritisiert Tamedia

(PD) Der Journalistenverband Impressum kritisiert das Zürcher Medienhaus Tamedia. Ein Jahr nach dem Aus der gedruckten Version der Westschweizer Zeitung «Le Matin» hätten die 41 entlassenen Mitarbeiter noch immer «keinen würdigen Sozialplan».

«Wir sind tief enttäuscht über die Härte von Tamedia gegenüber den entlassenen Mitarbeitern von Le Matin», wird Edgar Bloch, Vizepräsident von Impressum, in einem Communiqué vom Freitag zitiert. Franca Siegfried, die Präsidentin von impressum, sagt: «Es ist Zeit, dass die Unternehmensleiter von Tamedia wieder in die Qualität und die Vielfalt investieren.»

Tamedia, die Gewerkschaft Syndicom und der Berufsverband Impressum hatten sich Anfang Jahr auf die Modalitäten der Schlichtung in diesem Arbeitskampf geeinigt. Diesen Entscheid fällten die Arbeitnehmervertreter laut Impressum «nur widerwillig» angesichts der «völlig unzureichenden» Vorschläge von Tamedia.

Diesen Standpunkt bestreitet das Medienunternehmen. Tamedia habe einen Sozialplan vorgeschlagen, der über den branchenüblichen Abmachungen liege, sagte der Anwalt der Gruppe im Januar.

Vor genau einem Jahr hatte Tamedia nach monatelangen Gerüchten die Einstellung des Blatts angekündigt. Nach 125 Jahren wurde die Print-Version von «Le Matin» am 21. Juli zum letzten Mal veröffentlicht. Den Titel gibt es nur noch online, wobei vor allem nur noch Content bereitgestellt wird, statt Geschichten zu recherchieren.

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